Wie die Saat aufgeht: Lehrerin für Naturwissenschaften aus Dallas bringt Schülern die Natur mit dem iPad näher

"In die Gartenarbeit fließen eine Menge Problemlösungen mit ein", sagt Deinhammer. "Unsere treibende Frage beim Gartenbau lautet: Wie können wir unsere Gartenfläche so verbessern, dass sie umweltfreundlicher wird und mehr Besucher anzieht, angefangen bei Menschen aus unserer Gemeinde bis hin zu einheimischen Tieren und Wildtieren. Ich glaube, dies fordert die Schüler heraus, den Garten als einen Ort zu begreifen, an dem sie lernen und anderen helfen können. Wir wollen, dass unser Garten nicht nur ein Ort ist, an dem man beispielsweise lernt, wie man die Umwelt schützt, sondern vorallem auch ein Ort ist, an den man gerne geht."

Nachdem der Nachhaltigkeits-Club der Coppell Middle School East — unter der Mitleitung von Deinhammer — im vergangenen Jahr den ersten Garten angelegt hat, spendet die Schule ihre Ernte an ein Metrocrest Services Gemeindezentrum in Coppell, das Familien und umliegenden Gemeinden in Not hilft. "Je mehr wir ernten können, desto mehr Hilfe leisten wir für unsere Gemeinde", sagt Deinhammer. 

Letztes Jahr hat Deinhammer, inspiriert durch den Lehrplan "Jeder kann kreativ sein", gemeinsam mit anderen Apple Distinguished Educators das Buch "Everyone Can Create in Science" entwickelt und kürzlich veröffentlicht. Viele dieser Konzepte werden auf den Gartenbauunterricht angewandt, da Deinhammer glaubt, dass Kreativität und flexibles Lernen die Entwicklung der Schüler fördert. Ob visuell, schriftlich oder als Audiomaterial, sie verwendet das iPad, um Lektionen und Aufgaben für jeden in einem Format zu gestalten, das für den Schüler individuell am besten geeignet ist. Die Schüler halten ihre Ergebnisse in einem digitalen Handbuch fest, das in Keynote erstellt wurde und alle ihre Arbeiten in einem Buch zusammenfasst, das zukünftigen Gartenbauklassen und der örtlichen Gemeinde zur Verfügung gestellt wird.

"Die Portabilität des iPad ermöglicht es uns, im Garten zu arbeiten und die Datenerfassungssensoren, die Kamera und die Lupe sowie die Seek by iNaturalist-App zu nutzen, um Unkraut oder Insekten im Garten zu klassifizieren und zu identifizieren, die wir sonst nicht kennen würden", sagt sie. "Das iPad ermöglicht es Kindern, eine Welt buchstäblich mit anderen Augen zu sehen, von vergrößerten Bildern bis hin zu Zeitraffervideos. Sie können eine Welt um sich herum einfangen, die sie in der Vergangenheit vielleicht gar nicht bemerkt hätten. Ich möchte, dass Kinder die kleinen Details bemerken und schätzen lernen, die sie sonst vielleicht übersehen würden." 

Stayton Slaughter, ein Schüler des Gartenbaukurses und Co-Leiter des Nachhaltigkeits-Clubs der Schule, der im vergangenen Jahr mit dem Anlegen des Gartens begann, ist ein Fan von Deinhammers Unterrichtsstil. "Wenn ich mein eigenes Endprodukt erschaffe, kann ich etwas machen, auf das ich wirklich stolz bin", sagt er. "Wenn ich in den Garten gehe, kann ich Fotos aufnehmen; ich kann mit meinem iPad oder iPhone Beobachtungen machen. Das digitale wie auch das physische Lernen gibt mir die Ressourcen und Werkzeuge an die Hand, um meine eigenen Entscheidungen zu treffen, meine eigenen Beobachtungen zu machen und meine eigenen Kreationen für den Unterricht zu erstellen. Es ist eine bereicherndere Lernerfahrung." 

Für ihre erste Aufgabe reichten Stayton und seine Klassenkameraden Beobachtungen zweier ähnlicher Dinge in ihrer Umgebung in einem Format ihrer Wahl ein. Stayton wählte Kakteen und hielt seine Ergebnisse mit Hilfe der Apps Kamera und Maßband auf dem iPad in einer Infografik fest, die in Keynote erstellt wurde. Die Klasse untersucht derzeit Süßkartoffeln, die nächste Ernte der Schule. Die Schüler erforschen alles von der Pflanzung bis hin zum idealen pH-Wert und Feuchtigkeitsgehalt des Bodens, die für den Anbau der Kartoffeln erforderlich sind. Die Schülerinnen und Schüler interviewen Landwirte und Gärtnermeister der Gemeinde auf dem iPad, um ihr Wissen aufzuzeichnen und weiterzugeben, und besuchen den Garten außerhalb der Schulzeit, um den aktuellen Zustand ihrer Pflanzen zu untersuchen, ihr Wachstum zu verfolgen und Kompost umzusetzen. 

Wie Stayton es beschreibt, war seine Liebe zur Gartenarbeit ein Zufall. Nachdem er in seinem Garten einen Komposthaufen mit einigen Kartoffeln angelegt hatte, bemerkte er, dass sie zu wachsen begannen und wusste nicht, was er mit ihnen anfangen sollte. Mittlerweile baut er Kräuter, mehr Kartoffeln und Sonnenblumen an. "Die Umwelt ist etwas, das wir schützen müssen", sagt er. "Alles, was wir haben — unsere Kleidung, unsere Medikamente, unsere Materialien, unsere iPads — wird aus Dingen hergestellt, die aus der Umwelt stammen. Es ist wichtig, eine Relation zu den Dingen des täglichen Lebens herzustellen, damit man eine bessere Verbindung zu seinen eigenen Handlungen herstellen kann."

Eine andere Schülerin, Annabeth Hook, meldete sich für den Gartenbaukurs an, um zu verstehen, warum bestimmte Pflanzen verschiedene Arten von Pflege benötigen. Sie sieht auch den Wert darin, von Deinhammer etwas über die Umwelt zu lernen. "Sie ist eine große Verfechterin des Bewusstseins für den Klimawandel und des Umweltschutzes", sagt Annabeth Hook. "Wir müssen kehrtmachen oder es zumindest versuchen uns mehr um unsere Umwelt kümmern, denn sonst könnte das für uns das Ende der Welt bedeuten."

Sowohl Stayton als auch Annabeth tendierten zu Deinhammers Lehransatz. Deinhammer hofft, dass ihr schülerzentrierter Lehrplan die Neugierde weckt, die ihre Schüler benötigen, um ihre eigenen Lernwege für das Schuljahr und darüber hinaus zu gestalten. 

"Ich möchte, dass die Kinder die Bedürfnisse der Gemeinschaft erkunden", sagt Deinhammer. "Wie kann unser Garten unserer Gemeinde in mehrfacher Hinsicht helfen? Was können wir tun, um zukünftige Generationen von Gärtnern in unseren Schulen zu fördern? Ich hoffe, dass die Schüler bis zum Ende des Jahres die Herausforderung annehmen, die Welt auf eine andere Art und Weise zu sehen."