Wird in einem neuen Fenster geöffnet
Aufnahme aus einer Baugrube heraus zeigt Dr. Rogers, der iPad Pro über die Öffnung der Grube hält.
Dr. Jordan Rogers nutzt ein iPad Pro für einen 3D-Scan der Grube, die sein Team in einer antiken römischen Küche in Pompeji aushebt.
Es ist Dienstagmorgen in der letzten Woche der Ausgrabungen des Archäolog:innenteams in Pompeji und alle sind in heller Aufregung.  
Am Vortag wurde in einer Grube in einer antiken römischen Küche eine Fülle von Artefakten entdeckt. Dr. Allison Emmerson, Professorin an der Tulane University und Leiterin der Ausgrabung, ist überzeugt, dass das Team noch nicht am Boden angekommen ist und noch nicht sämtliche Objekte freigelegt wurden. Jede neue Entdeckung liefert einen Hinweis auf die Geschichte der Stätte und der Menschen, die sie nutzten. 
Neben den Werkzeugen, die Archäolog:innen seit Jahrhunderten benutzen — Kellen, Eimer, Bürsten und Spitzhacken — gibt es einen neuen Ausrüstungsgegenstand: iPad Pro.
„Das iPad ist die perfekte ‚Archäologie-Maschine‘“, sagt Dr. Emmerson, die zu dem Team gehörte, das 2010 mit Hilfe des iPad Pionierarbeit bei der Erfassung von Daten bei archäologischen Ausgrabungen leistete. Sie hält dem iPad zugute, das Fachgebiet revolutioniert zu haben.
In diesem Sommer hat Dr. Emmerson, deren Arbeit sich auf antike römische Gemeinschaften konzentriert, die weitgehend von der Forschung ausgeschlossen waren, wie beispielsweise Frauen, Arme und Versklavte, iPad Pro in den Mittelpunkt des Arbeitsablaufs ihres Teams gestellt. Sie ist davon überzeugt, dass dank iPad Pro mit Funktionen wie der verbesserten Verarbeitungsgeschwindigkeit und Batterielaufzeit, dem LiDAR Scanner und der Vielseitigkeit des Apple Pencil das Fachgebiet abermals eine neue Gestalt annehmen wird.
Hauptfoto: Zwei Personen, die in einer Ausgrabungsgrube mit einem tönernen Weingefäss hantieren. Kleineres, eingesetztes Foto: Dr. Emmerson an der Fundstelle.
Grabungsleiterin Mary-Evelyn Farrior und Noah Kreike-Martin, Student an der Princeton University, graben in Pompeji einen Teil eines Weinbehälters aus. Dr. Allison Emmerson leitet die diesjährige Sommerausgrabung, an der Archäolog:innen und Student:innen aus den USA und Grossbritannien beteiligt sind.
„Archäologische Ausgrabungen sind ein zerstörerischer Prozess — wenn an einem Ort einmal Ausgrabungen vorgenommen wurden, kann diese Arbeit nie mehr wiederholt werden. Unser wichtigstes Anliegen ist daher die gründliche Erfassung aller relevanten Daten, damit künftige Forscher ‚den Ort rekonstruieren‘ können“, sagt Emmerson. „Mit iPad Pro können wir Daten schneller, genauer und sicherer erfassen als mit jedem anderen Gerät. Ausserdem verfügt es über die nötige Rechenleistung, um diese Informationen zusammenzuführen und auf eine Art und Weise zu präsentieren, wie es bisher noch niemand getan hat.“
Der Vesuv brach im Herbst 79 nach unserer Zeitrechnung (auch bekannt als n. Chr.) aus und begrub die Stadt Pompeji unter vulkanischem Material. Siebzehn Jahre zuvor hatte ein schweres Erdbeben die Stadt schwer beschädigt, und einige Archäolog:innen glauben, dass Pompeji in der Zeit zwischen diesen beiden Ereignissen eine Stadt im Niedergang war.
Für die diesjährige fünfwöchige Ausgrabung, die nach der Lage des Gebäudes auf dem Stadtplan als „Tulane University Pompeii I.14 Project“ bezeichnet wurde, brachte Dr. Emmerson Archäolog:innen und Student:innen von Schulen auf beiden Seiten des Atlantiks zusammen, um ein gewerbliches Gebäude auszugraben, bei dem es sich vermutlich um ein Restaurant aus dem zweiten oder dritten Jahrhundert v.u.Z. (vor unserer Zeitrechnung, auch bekannt als v. Chr.) handelt.
Zu der Gruppe gehört auch ein technisches Team unter der Leitung von Dr. Alex Elvis Badillo, einem digitalen Archäologen, mit dem Dr. Emmerson im letzten Jahr zusammengearbeitet hat, um neue Techniken für die Erfassung und Veröffentlichung archäologischer Funde zu entwickeln.
In diesem Sommer verfolgten Dr. Badillo und Dr. Emmerson zwei technologische Ziele: einen vollständig papierlosen Arbeitsablauf mit einem einzigen Gerät zu implementieren und eine Online-Datenbank zu erstellen, die es anderen ermöglicht, die Ausgrabung der Stätte virtuell nachvollziehen zu können. Dr. Badillo wusste, dass iPad Pro mit Apple Pencil als Grundlage für ihre Arbeit dienen würde, und wählte die Esri-Softwaretoolsammlung sowie Concepts von TopHatch als zusätzliche Apps.
Dies veränderte die Ausgrabung, insbesondere für die beiden Grabungsleiter:innen des Teams, Dr. Jordan Rogers, der am Carleton College lehrt, und Mary-Evelyn Farrior, die derzeit ihre Promotion an der Columbia University abschliesst. Sie beaufsichtigten jeweils einen separaten Bereich der Ausgrabungsstätte, eine so genannte Sondage, und waren für die Leitung der studentischen Ausgräber:innen und die Erfassung der meisten gesammelten Daten verantwortlich.  
„Bei früheren Ausgrabungen habe ich immer mit Bleistift oder Kugelschreiber auf Papier aufgezeichnet“, sagt Rogers. „Und wenn man etwas gezeichnet hat, dann auf Millimeterpapier und mit Schnur und Wasserwaage, um zu messen, wo sich etwas befand. Fotos wurden mit separaten Kameras aufgenommen, die man nach der Rückkehr manuell hochladen musste. Alles befand sich an verschiedenen Orten, und jeden Abend musste man stundenlang die Notizen des Tages auf den Computer übertragen.“
Hauptbild: Farrior beim Messen in einer Baugrube, während sie Skizzen auf iPad Pro mit Apple Pencil anfertigt. Kleineres, eingefügtes Bild: Dr. Emmerson steht hinter Farrior, die an einem Schreibtisch vor iPad Pro mit Magic Keyboard sitzt.
Mary-Evelyn Farrior verwendet ein iPad Pro mit Magic Keyboard, um Daten zu erfassen, während Dr. Allison Emmerson zusieht. Farrior skizziert ihre Sondage in Concepts auf iPad Pro, mit dem Archäolog:innenen massstabsgetreue Diagramme zeichnen können.
Während Dr. Rogers und sein Grabungsteam weiter in der Küchengrube graben, die am Vortag so viele Überraschungen zu Tage gefördert hat, ist das einzige Gerät zur Erfassung, das er in der Hand hält, ein iPad Pro mit Apple Pencil.  
„Anfangs war ich etwas skeptisch, weil ich iPad noch nie benutzt hatte“, sagt Rogers. „Aber die Lernkurve war so schnell, und es ist wirklich unglaublich, wie viel effektiver und effizienter der Prozess der Datenerfassung geworden ist, insbesondere mit dem Apple Pencil. Ich fühle mich auch viel wohler, wenn ich nicht befürchten muss, dass ich ein Blatt Papier verliere — und früher gab es so viele Blätter Papier.“
Dr. Badillo hat die ArcGIS Survey123 App von ESRI so angepasst, dass den Archäolog:innen mehr als 50 Felder für die Eingabe unterschiedlicher Informationen auf ihrem iPad Pro zur Verfügung gestanden sind, einschliesslich Anhängen wie Fotos und Skizzen.  
„Ich habe das iPad vor dieser Ausgrabung bereits zweimal im Einsatz gehabt", sagt Farrior. „Aber dies ist das erste Mal, dass ich das iPad Pro verwende und alle Arten von Informationen an einem Ort sammeln kann. Ich skizziere Pläne der Sondage in Concepts mit dem Apple Pencil, ich mache Fotos mit der Kamera, ich tippe meine Beobachtungen auf dem Magic Keyboard ein. Ich kann all diese Dinge in unglaublicher Geschwindigkeit zusammenführen — und die Batterie hat bei extremen Temperaturen und in der staubigen Umgebung der Ausgrabung den ganzen Tag durchgehalten.“
Dr. Rogers steht in einer Baugrube und hält einen Tontopf in der Hand, während Kurtz sich mit einer Kehrschaufel in der Hand zu ihm herunterbeugt.
Dr. Jordan Rogers zeigt der Studentin Keira Kurtz von der Tulane University einen Topf, der in der Grube der antiken römischen Küche ausgegraben wurde, die in Pompeji ausgehoben wird.
Nahaufnahme von Dr. Rogers Händen beim Skizzieren auf iPad Pro mit Apple Pencil.
Dr. Jordan Rogers verwendet Concepts auf iPad Pro mit Apple Pencil, um die Bereiche des Raums zu skizzieren, die sein Team ausgräbt.
Dr. Rogers verwendete auch den LiDAR Scanner des iPad Pro in Kombination mit der 3D Scanner App von Laan Labs, um dreidimensionale Karten seiner Sondage zu erstellen.
„Das geht wirklich schnell - das Scannen dauert nur etwa 10 bis 15 Sekunden, und es war so einfach“, sagt Rogers. „Es hat wirklich tolle Arbeit bei der Erfassung und dem Zusammenführen sämtlicher Details geleistet, was für mich sehr hilfreich sein wird, wenn wir die Daten am Ende der Ausgrabung auswerten.“  
Als Rogers und sein Team tiefer in der Küchengrube graben, finden sie weitere Artefakte, darunter Teile einer dekorativen Maske, Teile von Kochgefässen, Tierknochen und eine winzige Lampe — jedes dieser Objekte hilft den Archäolog:innen zu verstehen, wie und wann dieses Restaurant genutzt wurde. Diese Hinweise deuten auf einen anderen Zeitraum hin, als das Team bisher dachte — und auf eine Umgebung, die auf eine aufstrebende Stadt hindeutet, nicht auf eine, die im Verfall begriffen war.
Einer der aufschlussreichsten Indizien wurde einige Wochen zuvor in Fariors Probeschnitt gefunden. Ein:e Student:in durchwühlte einen Eimer mit Erde und entdeckte eine Münze. Tatsächlich handelte es sich um einen unglaublich seltenen Aureus, eine Goldmünze, die Kaiser Augustus im letzten Jahr seines Lebens in Auftrag gegeben hatte und die auf das Jahr 13 oder die erste Hälfte des Jahres 14 unserer Zeitrechnung datiert wird.
Dr. Emmerson hält in der einen Hand eine Goldmünze und in der anderen Hand einen Stein mit münzförmigen Löchern.
Dr. Allison Emmerson hält die unglaublich seltene Goldmünze, einen so genannten Aureus, den das Team bei der Ausgrabung fand.
„Es wurde unter einem Pflaster in einem Raum gefunden, also scheint es sich um eine bewusste Platzierung zu handeln — wahrscheinlich als Opfergabe an einen Gott, als der Raum gebaut oder rekonstruiert wurde“, sagt Dr. Emmerson. „Wir haben also eine klare Vorstellung davon, dass dieser Boden zu einem bestimmten Zeitpunkt verlegt wurde.“  
Die Münze und alle bemerkenswerten Artefakte, die gefunden wurden, wurden vom Digitalteam für 3D-Scans eingesammelt. Diese Scans wurden dann zusammen mit den übrigen bei der Ausgrabung gesammelten Informationen zu einer interaktiven Datenbank des Fundortes zusammengefasst, auf die später jeder online zugreifen kann, um die Ausgrabung des Fundorts im Wesentlichen digital nachvollziehen zu können — eine bahnbrechende Entwicklung auf diesem Gebiet.
„Was iPad Pro möglich gemacht hat und wovon Alex und ich so begeistert sind, ist dieses Mass an Integration und Interaktion mit den Daten“, sagt Dr. Emmerson. „Wenn ich mich daran erinnern muss, wie Mary-Evelyns Sondage am Morgen des 28. Juli aussah, kann ich sofort auf alle ihre Artefakte, Bodenanalysen, Fotos und Zeichnungen zugreifen — alles ist nur einen Fingertipp entfernt.“
Im Januar wollen Dr. Badillo und seine Kollegen die Datenbank auf der Jahreskonferenz des Archaeological Institute of America vorstellen und den iPad Pro-Workflow diskutieren, der dies möglich gemacht hat.
„Was den Erfolg angeht, hat der Arbeitsablauf mit iPad Pro meine Erwartungen übertroffen, da die Zusammenarbeit von allem und jedem so schnell bewerkstelligt werden konnte“, sagt Dr. Badillo. „Ich denke, das hat viel mit den Möglichkeiten des iPad Pro und Apple Pencil zu tun und damit, wie einfach sie zu bedienen sind.“
Die diesjährige Ausgrabung war die erste von drei. In den nächsten beiden Sommern wird Emmerson mit einem Team zurückkehren, um die Ausgrabungen in demselben Gebiet fortzusetzen. Aber wenn sie das nächste Mal kommt, wird sie die Stätte mit neuen Augen sehen.  
Der Blick durch ein Fenster in der Ausgrabungsstätte zeigt Mauern aus Steinen und den Vesuv in der Ferne.
Der Vesuv durch ein Fenster auf dem Gelände des diesjährigen Pompeji I.14-Projekts der Tulane University.
„Es sieht so aus, als wäre das Gebäude viel später zu datieren, als das bisher gemacht worden ist“, sagt Dr. Emmerson, die die Woche nach der Ausgrabung damit verbrachte, die Daten mit ihren Kolleg:innen durchzugehen. „Basierend auf allem, was wir gesammelt haben, insbesondere mit Blick auf die Münze und die Keramik, die wir gefunden haben, gehen wir jetzt von einem Datum aus, das wahrscheinlich in der Mitte des ersten Jahrhunderts nach unserer Zeitrechnung liegt. Und wir sehen auch Verbesserungen in den Essbereichen des Restaurants, die uns zu der Annahme führen, dass Pompeji zur Zeit des Ausbruchs keine Stadt im Niedergang war — sie florierte."  
Dr. Emmerson ist der Auffassung, dass Apple Produkte entscheidend dazu beigetragen haben, diese Antworten zu finden, und das in so kurzer Zeitspanne. Archäologische Teams berichten oft erst Jahre nach Abschluss der Ausgrabungen über ihre Ergebnisse.  
„Ich habe die Stätte besser verstanden als je zuvor am Ende einer Ausgrabung — das ist die sauberste und klarste Archäologie, die ich jemals durchgeführt habe, und das iPad Pro hat einen grossen Anteil daran“, sagt sie. „Das ist einer der Gründe, warum diese Technologie so wichtig ist — sie ermöglicht es uns, genau zu zeigen, was wir getan und was wir gefunden haben — denn es ist unglaublich wichtig für mich, der Verantwortung gerecht zu werden, eine Stätte wie diese auszuheben und die Geschichten der Menschen zu erzählen, die hier gelebt haben.“
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Fotos mit Genehmigung des MIC - Pompeii Archaeological Park.

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